Dienstag, 28. Juli 2015

#99blogparaden

Johannes Mairhofer hat zur Blogparade aufgerufen, Anlass ist das Ende des Projekts #99Fotografen auf Twitter.

99 Wochen, das ist eine Laufzeit von fast zwei Jahren - und da ist eine Menge Material zusammengekommen. Respekt an alle, die mitgemacht haben.

Twitter ist nicht so ganz meine Welt, weil ich nicht die ganze Zeit am Draht hänge, sondern lieber abgeschirmt vor mich hin arbeite. Aber beim Blogprojekt mache ich gerne mit.



Und darum geht's:
6 Fragen, 6 Antworten, ein Selfie.
Da ich keine normalen Selfies mache, sieht das eben so aus.😉

Bist du Hobby- oder Berufsfotograf?
Beides! Ich fotografiere alles, was ich interessant finde. Vieles davon kann ich beruflich nicht nutzen, aber das spielt keine Rolle. Mir ist es wichtig zu fotografieren.

Wie kamst du zur Fotografie?
Wer den Podcast gehört hat, kennt die Kurzfassung. Hier kommt die ausführliche Version: Ich war neun, meine Mutter hat nie fotografiert. Die Kamera meiner längst verstorbenen Großmutter lag unbenutzt herum. Ich fand es total blöd, dass es außer den jährlichen Klassenfotos keine neuen Bilder gab. Als ich dann selber anfing zu fotografieren, habe ich aber keine Selfies gemacht, sondern alles Mögliche abgelichtet – Freunde, Haustiere, Blümchen, Pferde und alles, was mir irgendwie interessant vorkam. Das ist bis heute so geblieben.

Was sind deine fotografischen Schwerpunkte?
Ich habe keine, weil ich grundsätzlich alles interessant finde. Als ich neun war, war Pippi Langstrumpf meine Heldin, und die hat mal gesagt: „Die ganze Welt ist voll von Sachen, und es ist wirklich nötig, dass jemand sie findet.“ Demzufolge macht mir die Streetfotografie heute am meisten Spaß, Momentaufnahmen, den Alltag einfangen. Bei Bildern für Buchprojekte arbeite ich thematisch, auch da gibt’s keine Schwerpunkte, weil meistens Motive aus ganz verschiedenen Genres benötigt werden. Wenn ich keine eigenen Bilder zu irgendeinem Thema habe, frage ich im Freundes- und Kollegenkreis, ob mir jemand aushelfen kann: Kinderfotos zum Beispiel oder Makro-Aufnahmen. Da bin ich immer SEHR dankbar.

Bist du Künstler oder Unternehmer?
Beides: Im Herzen bin ich Künstlerin. Weil ich von meiner Arbeit leben will, bin ich auch Unternehmerin. Dadurch bleiben zwangsläufig einige der künstlerischen Dinge auf der Strecke. Die Künstlerin rächt sich gelegentlich dafür, indem sie die Steuererklärung und dergleichen etwas länger liegenlässt. Insgesamt sind die beiden aber ein gut funktionierendes Team mit klarer Aufgabenteilung: Jede weiß, wann sie dran ist und lässt die andere machen.

Was machst du in 10 Jahren?
Lebenskunst. Da ich mich sowieso nicht gerne dauerhaft festlege, neugierig bin und Abwechslung liebe, werde ich mich mit den äußeren Veränderungen anfreunden und neue Wege suchen. Fotografie ist für mich ein Medium, das in alle Richtungen offen ist: Über Fotografie schreiben, Fotografie mit Video erweitern, Crossover zur Malerei, hier und da ein paar Kurse, Coachings und freie Projekte für neue Ideen. Romane schreiben macht mir auch sehr viel Spaß – irgendwo und irgendwie geht’s immer weiter. Das Foto-Equipment reduzieren, die Materialschlacht beenden und Kosten reduzieren gehört auch dazu, da denke ich absolut pragmatisch. Für mich ist wichtig, dass ich weiter dazulerne und mir Freiräume für Kreatives schaffen bzw. erhalten kann. Projekte annehmen, nur weil sie Geld oder Prestige bringen, sehe ich als massive Verschwendung wertvoller Lebenszeit und -energie. Es muss Spaß machen, sonst legt die Künstlerin den Rückwärtsgang ein. Und ohne die kann die Unternehmerin einpacken.

Hast du Vorbilder?
Ich schaue mir gerne fremde Fotos und Werdegänge an, weil jeder von jedem etwas lernen und sich inspirieren lassen kann. Trotzdem bin ich an einem Punkt, an dem ich verstanden habe, dass ich mein eigenes Ding machen muss. Jeder ist anders: Was für den einen super funktioniert, ist für jemand anderen völlig kontraproduktiv. Man entwickelt sich weiter und die Welt bleibt auch nicht stehen. Darum sind Vorbilder und Lehrer für mich immer etwas Temporäres. Sonst besteht die Gefahr, dass man in der Nachahmung steckenbleibt und nicht zu seiner eigenen Kreativität findet.
Aktuell gefällt mir dieser Satz von Pippi Langstrumpf (eigentlich Astrid Lindgren) recht gut: Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!

#99blogparaden


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