Mittwoch, 5. Oktober 2011

Immerdrauf - die Filterfrage


Im September hatte ich bei Facebook eine kleine Umfrage gestartet. Ich wollte von allen Fotografen, die mit einer DSLR (Digitalen Spiegelreflexkamera) fotografieren wissen, wie sie es denn mit den so genannten "Immerdrauf-Filtern" halten. Für diese Umfrage gab es mehrere konkrete Anlässe:
  1. Viele Neu-Einsteiger und Umsteiger, die zum ersten Mal eine DSLR kaufen oder benutzen, sind sich unsicher, ob sie Filter kaufen sollen - und wenn ja: welche?
  2. Manche Kamerabesitzer benutzen ein Polfilter als "Immerdrauf"
  3. Selbst unter eingeschworenen Fotografen gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, ob man bestimmte Filter immer drauf haben sollte oder eben nicht.
Das Ergebnis meiner Umfrage sieht aktuell so aus:


Hinter den Kulissen gab es zwischendurch noch den einen oder anderen Erfahrungsaustausch. Anschließend machte ich mich daran, einen Artikel über Sinn und Nutzen von verschiedenen Filtern zu schreiben. Der erste Tenor: die UVs und Skylights braucht es ja nun wirklich nicht mehr.
Fein, weg damit, Geld gespart.

Tja. Und dann kam unser Foto-Zehnkampf. 
Ich kehrte mit einer total versauten Linse heim. Die Münchner kennen den Übeltäter: am Stachusbrunnen kann man tolle Fotos machen, aber wehe wenn der Wind den Sprühnebel in Richtung Fotograf treibt.

Autsch!

Natürlich merkte ich vor Ort, was da passierte. Aber es war zu spät. Da hatte ich den feinen Wasserfilm schon auf dem Objektiv und wollte ihn weg wischen. Pustekuchen. Die Tröpfchen waren von allein schneller getrocknet als mir lieb war, und sie hinterließen ein fantastisches Muster, offenbar kleinste Kalkspuren. Kein Problem, ich konnte das Objektiv zu Hause reinigen. Aber es hat eine Weile gedauert, bis die Spuren beseitigt waren. Wenn ich in dieser Situation ein Skylight-Filter drauf gehabt hätte, hätte ich es abschrauben und den Rest des sonnigen Nachmittags mit einem sauberen Objektiv weiter fotografieren können. Beim Motiv "Stachusbrunnen" nebst Sprühnebel wäre auch der Qualitätsunterschied zwischen Bildern "mit" und "ohne" Filter kaum im Foto sichtbar gewesen.

Und die Moral von der Geschicht'? 
Es gibt für mich kein klares Nein zum Schutzfilter, ich würde die Skylight/UV-Filter aber auch nicht ständig drauf lassen wollen. Das klassische Dilemma.

Das Problem in der Praxis ist, dass ein Schutzfilter in den wenigen Situationen, in denen man es wirklich braucht, nur dann zuverlässig schützt, wenn man es tatsächlich drauf = immerdrauf hat. Muss man erst in der Fototasche kramen und es draufschrauben, dann bleibt es in 80% aller Fälle in der Fototasche.

Mein Fazit: 
Ich weiß jetzt, dass ich mein fast ausrangiertes Skylight nächstes Mal bei himmlischem Sprühregen, am Stachusbrunnen oder unter isländischen Wasserfällen auf dem Objektiv haben werde. Die Reinigungsutensilien sind dann natürlich auch wieder mit dabei.

Das und noch einiges mehr zu Polfiltern, Gegenlichtblenden, Grau/ND- und Verlaufsfiltern sowie zur Objektivreinigung gibt es im Artikel bei akademie.de

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