Sonntag, 31. Mai 2009

Größenwahn

Geht's auch ein bißchen kleiner?

Wer digital fotografiert schickt seine Fotos meistens auch durchs Netz. Als Mail-Anhang oder in einer frei zugänglichen Online-Galerie können sich andere Menschen dann an den Werken erfreuen... oder auch nicht. Der Umgang mit der Bildgröße ist für viele Einsteiger (heute wieder) ein Buch mit sieben Siegeln.

Dieser Beitrag stammt aus dem Jahr 2009 und ich habe 2019 überlegt, ob ich ihn ganz löschen soll. Aber nein, es ist vielleicht ganz interessant, die historische Bedeutung solcher Themen im rasanten Verlauf des Digitalzeitalters zu bewahren. Darum habe ich den Text nur ein bisschen überarbeitet. 

Nachtrag 2015: Mittlerweile benutzen immer mehr Internetuser Smartphones und Tablets. Mit ihren kleinen Monitoren können diese Geräte keine übergroßen Fotos darstellen. Die sogenannte "Seitenoptimierung für mobile Engeräte" ist deshalb besonders wichtig beim Webdesign, damit der Seiteninhalt (Text, Layout, Bilder) automatisch auf die Größe des jeweils verwendeten Monitors angepasst wird. Dazu braucht man Webdesign-Kenntnisse oder einen Provider / Bloghoster, dessen Seiten- bzw. Galerievorlagen diese automatische Anpassung schon an Bord haben. Einige Lightroom-Vorlagen für Bildergalerien erfüllen diesen Zweck ebenfalls.

Dankenswerterweise weigern sich die meisten Mailserver, Nachrichten zu akzeptieren, die größer sind als 10 oder 15 Megabyte. Einige moderne Handys verkleinern die großen Bilddateien bereits für den Versand. Wenn man bei eBay oder in der fotocommunity unkomprimierte Fotos ins Netz lädt, dann sorgt eine Software dafür, dass die Daten ebenfalls automatisch komprimiert werden. Was dem Anwender Arbeit spart, hindert ihn auch daran, die wichtigsten Dinge über Bildgröße und Datenmengen zu lernen. Wann braucht man die großen Dateien, wann nicht? 

#bildauflösung
Als Grundregel können Sie sich merken: verwenden Sie verkleinerte Dateien für den Mailversand und für Online-Galerien. Die großen Dateien brauchen Sie für den Druck und das Bestellen von (großformatigen) Abzügen. Von Ihren besten Bildern sollte es also immer eine unkomprimierte Originalversion und eine für online-Zwecke geben.

Die Komprimierung von Bilddaten führt zwangsläufig zu einem Qualitätsverlust. Aus diesem Grund sollten Sie die Verkleinerung der Bilddateien nicht irgendeiner Automatik überlassen. Jedenfalls nicht, wenn Sie möchten, dass die Betrachter das zu sehen bekommen, was Sie mühsam durch Fotografieren und ausgefeilte Bildbearbeitung erschaffen haben.



Besonders schade war es damals, wenn die Fotos in einer Galerie "den Bildschirm sprengten". Insbesondere Hochformatbilder konnten nicht in einem Stück angeschaut werden, wenn sie höher sind als der Bildschirm: der Galeriebesucher musste scrollen und sah trotzdem immer nur einen Teil des Bildes. Mit der Funktionstaste F11 kann man die oft sehr umfangreichen Fensterleisten des Internetbrowsers unsichtbar machen (erneutes Drücken von F11 holt sie wieder zurück). Dadurch gewinnt man für die Betrachtung von Bildern und Galerien mehr Raum und auch mehr Ruhe im Bildfeld.

Fotografen, die ihre Galeriebilder möglichst vielen Nutzern zeigen wollen, sollten beim Galerie-Design daran denken, dass nicht jeder mit einem 22" Monitor ausgestattet ist. Wenn Sie auf die Galerieseiten von professionellen Fotografen schauen, werden Sie dort keine großen Bilder finden: das Verkleinern bietet nämlich auch einen halbwegs guten Schutz gegen den Bilderklau. Ein weiterer guter Grund für niedrig auflösende Bilder ist die Datenmenge: Wenn Sie in Ihren kostenlosen Dropbox-Account oder bei anderen Cloud-Anbietern Originaldateien hochladen, ist Ihr Speicherplatz schneller verbraucht. Dann hilft nur noch Löschen oder extra Speicherplatz (kostenpflichtig) dazu buchen.

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