Dienstag, 16. Juni 2015

Von der Muse geküsst



Nach langer langer Zeit habe ich mal wieder meine "Muse" ausgepackt und mich mit Muße einem Motiv gewidmet.

Ja, aber das ist unscharf!
Das ist die Herausforderung und das ist so gewollt, wenn man mit einer "Muse" am Kameragehäuse unterwegs ist. "Muse" ist ein Lensbaby-Objektiv, ein kreatives Spielzeug.
Man muss sich bewegen, um den richtigen Bildausschnitt zu finden (Festbrennweite). Hat man den richtigen Platz gefunden, fangen die Probleme erst richtig an: Man kann nicht automatisch belichten, muss sich also an die passende Belichtungszeit und ggf. an den ISO-Wert herantasten. Ist das geschafft, kann man auch nicht automatisch scharfstellen. Die "Muse" hat einen flexiblen Balgen, den man dehnen, stauchen und biegen muss. Es gibt nur einen sogenannten "sweet spot", der einigermaßen scharf aussieht, nach außen wird alles ganz schnell ganz unscharf. Dieser delikate weiche Schärfepunkt bzw. die Schärfenebene lässt sich wie bei einem Tilt-Shift-Objektiv an verschiedene Stellen verlagern. Das ist hochgradig anstrengend und nicht reproduzierbar. Es ist die Hölle für alle Kontroll- und Schärfefanatiker. Es ist aber auch erstaunlich, wie viele unterschiedlich aussehende Bilder man von einem Motiv machen kann, ohne den anfangs gewählten ("optimalen") Standort zu verlassen.

Für mich als Speedy-Gonzales ist es genau das Richtige zum Entschleunigen. Raus aus der Komfortzone...

Wer sich schlaumachen möchte:
Muse (Schutzgöttin): Wikipedia
Muse (Objektiv): Wikipedia
Tilt-Shift-Objektiv: Wikipedia

Ursprünglich war für diesen Beitrag ein anderes Fotomotiv vorgesehen, das ich jedoch aus Kostengründen nicht zeigen kann - es könnte urheberrechtlich bedenklich sein. Siehe Artikel Gebührenordnung für Fotografen

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