Montag, 24. März 2014

Frühlingsgefühle mit Sonnenstern



Hätts'de mal ... die Linse geputzt?
Ein Frühjahrsputz fürs Objektiv ist nie verkehrt. Wenn die Ausrüstung picobello sauber ist, dann muss man versehentliche Flecken nicht mühsam aus dem Bild retuschieren. Ein klinisch sauberes Gegenlichtbild von einem Allerweltsmotiv ist möglich, aber jedem gefällt etwas anderes. Mir hat diese Variante am besten gefallen.

Gegen die bunten Blendenflecken im Gegenlicht ist selbst eine Gegenlicht/Streulichtblende machtlos. Wenn die Optik nicht ganz sauber ist, wird's richtig dramatisch. Mir hat das gefallen, weil die bunten Lichtreflexe aussehen wie Seifenblasen. Die Frühlingsgefühle, die bei so einem Fotospaziergang unweigerlich einstellen, lassen sich so viel besser transportieren. Nebenbei lässt diese Ästhetik auch ein bisschen 70er-Jahre-Retro-Feeling aufkommen.

Wer das nicht mag, muss genau hinschauen: Die Flecken sieht man schon im Sucher. Eine Frage, die immer wieder kommt, lautet:  Darf man überhaupt so direkt in die Sonne fotografieren? Geht dabei nicht die Kamera kaputt?

Ja und nein: Allzu lange sollte man die Kamera nicht in die Sonne richten, denn das Objektiv kann wie ein Brennglas wirken. Außerdem stört das extreme Gegenlicht beim Scharfstellen mit dem Autofokus. Am besten stellt man die Schärfe ein, wenn die Sonne noch nicht ins Objektiv linst. Danach wird auf MF (Manueller Fokus) umgestellt.


Heiligenschein
Die erste Aufnahme ist zum Testen und liefert ein Silhouettenbild. Wer mit der Spotmessung arbeitet, und das Messfeld auf den Turm richtet, bekommt einen weißen Himmel und einen korrekt belichteten Turm. Um wirklich eine Silhouette mit Heiligenschein zu bekommen, ist man mit der Standard/Mehrfeldmessung besser dran. Eine Minuskorrektur tut's gegebenenfalls auch.
Ist die Schärfe eingestellt, kann man sich an das Gegenlichtmotiv mit Sonnenstern wagen, d.h. raus aus dem Schatten und die Kamera gegen das Licht richten. Für einen schönen Sterneffekt muss stark abgeblendet werden (Blendenvorwahl / Zeitautomatik am Einstellrad wählen, A bzw. Av + f22 oder mehr). Das kann bzw. sollte man gleich einstellen, während man den Autofokus abschaltet.


Eine zusätzliche Belichtungskorrektur nach Minus verhindert ggf. ein zu starkes Überstrahlen des Sonnensterns. Damit die Kamera nicht zu lang auf die Sonne gerichtet wird: zügig arbeiten.

Zwischen der ersten und dieser Aufnahme habe ich das Objektiv nicht geputzt. Die Stärke der Blendenflecken ist einzig und allein eine Folge des leicht veränderten Aufnahmestandpunkts. Bei diesem Bild stand ich etwas weiter links und die Sonne war noch sehr viel stärker vom Turm verdeckt.

Sind die Aufnahmen im Kasten gibt es nur noch zwei Dinge zu tun: MF wieder umstellen auf AF (Autofokus) und die Belichtungskorrektur zurücksetzen auf 0.

Mit kleinen Kompaktkameras kann man den Effekt nur schwer oder gar nicht erzielen: Die kleinste Blende ist meist f8 und das reicht nicht, um die Helligkeit der Sonne einzufangen - die Bilder sind i. d. R. überbelichtet. Nur mit einem Graufilter oder der ND-Funktion hat man eine Chance, so ein Motiv einzufangen. Je weiter man die Blende schließt, desto mehr Verzweigungen hat der Sonnenstern im Bild. Bei offener Blende sieht man nur einen diffusen weißen Fleck.

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